Abstract
Vorzeitiger Blasensprung Premature rupture of the membranes Der vorzeitige Blasensprung tritt in 1–2% aller Schwangerschaften auf. Der frühe vorzeitige Blasensprung (<37+0 SSW) ist in 30% der Fälle alleiniger Grund für eine Frühgeburt. Ursächlich besteht ein Ungleichgewicht zwischen Belastung und Belastbarkeit der Eihäute unterschiedlichster Genese. Eine intakte Fruchtblase mit ausreichend Fruchtwasser ist nicht nur notwendig für die fetale Entwicklung (Lunge,Bewegungssystem), sondern bietet vor allem auch Schutz vor aszendierenden Infektionen. Ungeachtet der Schwangerschaftswoche (SSW) verschlechtert ein Amnioninfektionssyndrom (AIS) die Prognose des Neugeborenen deutlich. Laborparameter (z.B. Interleukin-6 und Prokalzitonin), die selektiv bereits ein subklinisches AIS anzeigen, müssen noch durch Studien belegt werden. In Abhängigkeit der SSW muss daher zwischen einer Verlängerung der Schwangerschaft und dem damit zunehmenden Risiko eines AIS oder einer baldigen Geburt abgewogen werden. Thorsten Mohr Frauenklinik mit Perinatalzentrum Level I und zertifiziertem Brustzentrum, Asklepios Klinik Altona,Hamburg Reviewer: Michael Bolz,Rostock und Jörn Siemer,Mannheim
Mohr T. Vorzeitiger ... Gynakol Geburtsmed Gynakol Endokrinol 2009; 5(1):28-36 publiziert 31.03.09 www.akademos.de/gyn ©akademos Wissenschaftsverlag 2009 ISSN 1614-8533
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