Abstract
Lokale Hormontherapie - Indikationen, Nutzen und mögliche Risiken Local hormone therapy - clinical indications, benefits and potential risks Eine urogenitale Atrophie kommt bei 10–40 % aller postmenopausalen Frauen vor, wobei Symptome wie Trockenheitsgefühl im Introitus, Dyspareunie mit Brennen im Introitus oder rezidivierende Harnwegsinfekte auftreten. Insbesondere nach ausgeprägter Kolpitis können auch bei jungen Frauen unter hormoneller Antikonzeption Atrophiebeschwerden mit Dyspareunie vorkommen. Die lokale Anwendung von Estrogen-haltigen Cremes oder Tabletten stellt die wirksamste Therapie einer vulvovaginalen Atrophie dar. So hat sich eine kurzfristige tägliche Anwendung von intravaginalem Estriol in einer Dosierung von 0,5 mg über 2 bis 3 Wochen und einer sich anschließenden zweimal wöchentlichen Applikation als Erhaltungstherapie bewährt. Estriol wird nicht zu Estradiol oder Estron metabolisiert. Für Frauen mit Zustand nach Hormonrezeptorpositivem Mammakarzinom und urogenitalen Atrophiebeschwerden könnte vaginales Estriol entweder in der üblichen Dosierung von 0,5 mg intermittierend zweimal wöchentlich oder aber in einer sehr niedrigen Tagesdosis von 0,03 mg eine Behandlungsoption darstellen, wobei allerdings größere Studien zur Beurteilung des Rezidivrisikos notwendig sind. Andreas Clad Universitäts-Frauenklinik Freiburg, Hochschulambulanz und Sektion Gynäkologische Infektiologie, Freiburg Reviewer: Alfred O. Mueck, Tübingen und Petra Stute, Bern, Schweiz
Clad A. Lokale ... Gynakol Geburtsmed Gynakol Endokrinol 2012; 8(1): 4-14 publiziert 31.03.12 www.akademos.de/gyn ©akademos Wissenschaftsverlag 2012 ISSN 1614-8533
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