Abstract
Proktologie für Frauenärzte Proctology for gynecologists Proktologische Erkrankungen sind bei Frauen und besonders
peripartal sehr häufig. Die Therapie der Erkrankungen
reicht von konservativen Maßnahmen bis zu chirurgischen
Eingriffen, wobei sich diese nach dem Beschwerdebild
der Patientin richten. Diagnostik und Therapie können
meist ambulant durchgeführt werden. Die therapeutischen
Möglichkeiten beim Hämorrhoidalleiden, bei Fissuren,
Abszess und Fistel werden im Einzelnen dargestellt.
Außerdem wird auf die therapeutischen Möglichkeiten
während der Schwangerschaft eingegangen. Alle speziellen
operativen Verfahren, insbesondere die Hämorrhoidenund
Fistelchirurgie, erfordern besondere Kenntnisse und
Erfahrungen und gehören in die Hände des spezialisierten
Koloproktologen.
Beckenbodenfunktionsstörungen treten aufgrund anatomischer
Besonderheiten bei Frauen gehäuft auf. Ursächlich
sind einerseits degenerativen Veränderungen der
fibromuskulären Strukturen, die sich vorwiegend in der
zweiten Lebenshälfte manifestieren. Andererseits können
besondere Belastungen während der Gravidität, insbesondere
infolge vaginaler Entbindungen oder bei Adipositas,
die Stützfunktion des Beckenbodens beeinträchtigen.
Daraus können funktionelle und morphologische Veränderungen resultieren, die isoliert oder kombiniert auftreten können. Eine differenzierte Therapie setzt eine umfassende, überwiegend klinische Diagnostik voraus. Koloproktologische Krankheitsbilder, die aus einer Beckenbodenfunktionsstörung resultieren, erfordern differenzierte, multimodale und interdisziplinäre Behandlungskonzepte. Bernhard Strittmatter, Alex Furtwängler Praxis für Koloproktologie, Praxisklinik 2000, Freiburg i. Breisgau Reviewer: Rainer Lange, Alzey, und Christl Reisenauer, Tübingen
Strittmatter B. Proktologie ... Gynakol Geburtsmed Gynakol Endokrinol 2013; 9(3): 250–265 publiziert 30.11.13 www.akademos.de/gyn ©akademos Wissenschaftsverlag 2013 ISSN 1614-8533
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