Abstract
Konservatives Management des Uterus myomatosus Conservative Management of uterine fibroids Mit den bisher zur Verfügung stehenden verschiedenen
medikamentösen Therapien konnten nur begrenzte
Therapieerfolge bei Myomen erzielt werden. Tranexamsäure,
Gestagene und orale Kontrazeptiva eignen sich
nur für die Therapie von Blutungsstörungen, haben
aber keinen Einfluss auf das Myomwachstum. Auch das
Levonorgestrel-IUS (Mirena®) (bei submukösen Myomen
kontraindiziert) kann zur Therapie der Blutungsstörungen
eingesetzt werden, hat allerdings ebenfalls keinen Einfluss
auf die Myomgröße und weitere Symptome. Zugelassen
zur medikamentösen Therapie von Myomen waren bisher
nur GnRH-Analoga, die über die Reduktion der Estrogenspiegel
bei einer maximalen Behandlungsdauer von
sechs Monaten das Myomvolumen um durchschnittlich
50 % reduzieren. Oft ist hier jedoch eine Add-back-Therapie
zur Behandlung der entsprechenden Nebenwirkungen
(z. B. Hitzewallungen) notwendig. Progesteronrezeptormodulatoren
wie Mifepriston, Asoprisnil oder Telapriston
zeigten in den Studien gute Effekte auf die Myome, jedoch
auch erhebliche Nebenwirkungen (pathologische Endometriumveränderungen,
Lebertoxizität). Seit mehr als
einem Jahr ist der selektive Progesteronrezeptormodulator
Ulipristalacetat (UPA; Esmya®) in Deutschland verfügbar.
Dieser wurde in einem klinischen Studienprogramm
sowohl gegen Placebo als auch gegen GnRH-Analoga
getestet. Die Überlegenheit von UPA gegenüber Placebo
wurde klar bewiesen. Im Vergleich mit GnRH-Analoga
war die Effektivität von UPA etwa gleich hoch, allerdings
bei einer deutlich geringeren Nebenwirkungsrate. Der
Effekt der Myomreduktion blieb über sechs Monate nach
Beendigung der UPA-Therapie erhalten. UPA ist derzeit
zugelassen für Patienten, die für eine Operation vorgesehen
sind. Aufgrund der Daten als auch der jetzt bestehenden
klinischen Erfahrungen hat UPA die GnRH-Analoga
in der medikamentösen Myomtherapie nahezu komplett
abgelöst. Thomas Römer Evangelisches Krankenhaus Köln-Weyertal, Köln Reviewer: Matthias David, Berlin, und Alexander Mustea, Greifswald
Römer T. Konservative ... Gynakol Geburtsmed Gynakol Endokrinol 2014; 10(1): 62–75 publiziert 31.03.2014 www.akademos.de/gyn ©akademos Wissenschaftsverlag 2014 ISSN 1614-8533
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