Abstract
Vaginale Atrophie Vaginal atrophy Grundsätzlich ist jede regelmäßige oder kontinuierliche
mechanische Stimulierung der Vaginalhaut (z. B. ein Pessar,
auch regelmäßige Kohabitationen) proliferationssteigernd
wirksam und verbessert die Atrophie und den pH-Wert.
Placebokontrollierte Studien konnten jedoch den signifikanten
Zusatzeffekt von Estrogenen zeigen, sie bleiben
Goldstandard bei der Behandlung der urogenitalen Atrophie
(Casper u. Petri 1999). SERMs haben Nebenwirkungen
am Endometrium, Raloxifen hat keinen oder eher einen
negativen Effekt auf die Atrophie. Gleitgele, die pH-adaptiert
sind, verbessern Trockenheit und Dyspareunie, können
aber vaginale Irritationen und Pruritus auslösen (Pickar
2013). Die potenziell geringen Risiken der lokalen Estrogentherapie lassen sich durch »Low-dose«-Regime noch weiter
senken, bei 10 ?g Estradiol Vaginaltabletten oder 0,03 mg
Estriol Ovula ist eine urogenitale Atrophie signifikant zu
verbessern, ohne Risiko einer Endometriumshyperplasie
oder gar eines Karzinoms (Simon u. Maamari 2013).
Die aktuelle AWMF-Leitlinie (Ortmann et al. 2011) zur Hormonersatztherapie
(HRT) führt aus:
Eine systemische Hormon- (HT) bzw. eine lokale Estrogentherapie
(ET) verhindern die vaginale Atrophie bzw. führen
zu ihrer Rückbildung. Eine niedrig dosierte lokale ET ist
gleich effektiv wie eine systemische. Die lokale ET ist einer
placebo- oder hormonfreien Lokaltherapie signifikant
überlegen.
- Statement: Eine HT ist zur Vermeidung und/oder
Behandlung der Vaginalatrophie geeignet (LoE 1a).
Konsensstärke: starker Konsens.
- Empfehlung: Wenn eine symptomatische Vaginalatrophie
die einzige Therapieindikation ist, soll eine lokale
vaginale ET empfohlen werden. (A). Konsensstärke:
Konsens Eckhard Petri Universitäts-Frauenklinik Greifswald Reviewer: Henrik Griesser, Köln, und Petra Stute, Bern
Petri E. Vaginale ... Gynakol Geburtsmed Gynakol Endokrinol 2014; 10(3): 192–204 publiziert 30.11.2014 www.akademos.de/gyn ©akademos Wissenschaftsverlag 2014 ISSN 1614-8533
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