Abstract
Endometriose Endometriosis Es gibt für das Vorliegen einer Endometriose keine pathognomonischen
Symptome, deshalb muss bei zyklischen
und azyklischen unklaren Unterbauchbeschwerden differenzialdiagnostisch
bei Frauen in der Reproduktionsphase
immer an Endometriose gedacht werden. Die Diagnose
wird invasiv durch eine Laparoskopie und bioptische
Sicherung gestellt, sodass es naheliegt, dass sich die chirurgische
Therapie in gleicher Narkose anschließt. Endoskopische
Operationstechniken sind heute Standard. Unterschiede
in Erfolgs- und Rezidivraten sind bisher für die verschiedenen
Techniken nicht durch randomisierte Studien
belegt. Unterschiedliche Wachstumsformen der Endometriose
einerseits (kleinherdig-peritoneal, zystisch-ovariell
oder tief infiltrierend) und unterschiedliche Therapieziele
andererseits (Schmerzfreiheit, Tumorbeseitigung, Schwangerschaft)
erfordern einen individuellen Behandlungsplan,
der auch das Alter der Patientin mitberücksichtigt. Medikamentöse
Therapieoptionen spielen additiv zum primär
operativen Vorgehen eine Rolle, da sie die relativ hohen
Rezidivraten senken und das rezidivfreie Intervall verlängern.
GnRH-Analoga und das neu zugelassene Dienogest
mono 2 mg sind effektiver als orale Kontrazeptiva, deren
Einsatz zwar leitliniengerecht, aber in Deutschland »off
label« ist. Oft sind symptomatische Maßnahmen bei dieser
chronischen, rezidivierenden Krankheit ausreichend oder
additiv sinnvoll. Karl-Werner Schweppe Ammerland Klinik, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Göttingen, Endometriosezentrum, Westerstede Reviewer: Gülden Halis, Berlin, und Uwe Ulrich, Berlin
Schweppe K.-W. Endometriose Gynakol Geburtsmed Gynakol Endokrinol 2014; 10(3): 206–225 publiziert 30.11.2014 www.akademos.de/gyn ©akademos Wissenschaftsverlag 2014 ISSN 1614-8533
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