Abstract
Systemische immunologische Erkrankungen in der Schwangerschaft Systemic autoimmune diseases in pregnancy Den Verlauf von Schwangerschaften bei Frauen mit
systemischen immunologischen Erkrankungen wie dem
systemischen Lupus erythematodes (SLE) können Aborte
(insbesondere bei positivem Nachweis von Antiphospholipid-
Antikörpern), der neonatale Lupus mit teils komplettem
angeborenen Herzblock durch transplazentare
Übertragung von IgG-anti-Ro/SS-A-Antikörpern sowie die
Krankheitsaktivität und Organbeteiligungen beeinflussen.
Die fortgesetzte Behandlung der Erkrankung mit wirksamen
und für den Feten sicheren Medikamenten (wie
Kortikosteroiden, Antimalariamitteln und einigen Immunsuppressiva)
sind ausschlaggebend für einen erfolgreichen
Ausgang. Bei sorgfältiger Planung und Überwachung ist
das Antiphospholipid-Syndrom eine der wenigen behandelbaren
Ursachen von wiederholten Fehlgeburten. Das
Wissen um diese Zusammenhänge und die verbesserte
perinatale Überwachung resultierten in den letzten
40 Jahren in einer signifikanten Abnahme der Anzahl an
Schwangerschaftsverlusten. Dennoch ist das fetale und
mütterliche Risiko nach wie vor höher als bei Schwangerschaften
von gesunden Frauen. Ein Hauptproblem bleibt
eine hohe Rate von Frühgeburten und ein erhöhtes Risiko
für Präeklampsien. Dies unterstreicht die Bedeutung der
Zusammenarbeit zwischen Rheumatologen, Geburtshelfern
und Perinatologen. Eine Mehrheit an Frauen mit SLE
kann eine Schwangerschaft aber ohne nachteilige Auswirkungen
erleben, vorausgesetzt, dass die Schwangerschaft
während einer inaktiven Krankheitsphase geplant wird. Rebecca Fischer-Betz1, Boris Tutschek2 1 Poliklinik für Rheumatologie, Universitätsklinikum Düsseldorf 2 Pränatal Zürich, Ultraschallpraxis, Zürich Reviewer: Manja Krause, Berlin, und Christof Specker, Essen
Fischer-Betz R. Systemische ... Gynakol Geburtsmed Gynakol Endokrinol 2015; 11(3): 228–246 publiziert 30.11.2015 www.akademos.de/gyn ©akademos Wissenschaftsverlag 2015 ISSN 1614-8533
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