Abstract
Haarausfall bei Frauen Hair loss in women Hinter den Symptomen des verstärkten Haarausfalls
(Effluvium) und der sichtbaren Haarausdünnung (Alopezie)
können sich eine Reihe verschiedener Diagnosen
verbergen. Effluvien können durch Eisenmangel, Hyperthyreose,
Syphilis, Chemotherapien und andere körperbelastende
Störungen, wie z. B. lang dauerndes hohes
Fieber auftreten. Alopezien können durch Erkrankungen
der Kopfhaut bedingt sein, wie z. B. vernarbende Alopezien
oder die Alopecia areata. Mit 10–20 % Lebenszeitinzidenz
ist die erblich-hormonell bedingte androgenetische
Alopezie am häufigsten. Je nach Diagnose steht heute
ein Armamentarium verschiedener Therapeutika zur
Verfügung. Bei der androgenetischen Alopezie kann systemisch
antiandrogen und topisch mit Minoxidil-Lösung
behandelt werden.
Haare haben gerade für Frauen eine sehr wichtige Bedeutung:
Lange, kräftige und glänzende Haare stehen für
Vitalität, Jugend und Gesundheit. Daher fühlen sich viele
Frauen von Haarausfall geradezu existenziell bedroht.
Allerdings ist Haarausfall noch keine Diagnose, sondern
ein Symptom, dem auf den Grund gegangen werden muss. Hans Wolff Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie, Ludwig-Maximilians-Universität München Reviewer: Kay-Thomas Moeller, Potsdam, und Johann Sperl, Berlin
Wolff H. Haarausfall ... Gynakol Geburtsmed Gynakol Endokrinol 2016; 12(2): 114–126 publiziert 31.7.2016 www.akademos.de/gyn ©akademos Wissenschaftsverlag 2016 ISSN 1614-8533
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