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Abstract

Geburtsmodus bei Augenerkrankungen
Ode of delivery in cases of pre-existing eye diseases

Viele Augen- und Frauenärzte empfehlen bei vorbestehenden Augenerkrankungen von schwangeren Frauen wie Myopie, Netzhautablösungen, Glaukomen und diabetischer Retinopathie eine vaginal-operative Entbindung (Zangengeburt, Vakuumextraktion) oder einen Kaiserschnitt. Wesentliches Argument stellt die Augeninnendrucksteigerung in der Austreibungsphase dar. Diese Empfehlungen sind jedoch nicht evidenzbasiert. Für keine der genannten Augenerkrankungen wurde in der Literatur eine Verschlechterung durch eine vaginale Entbindung gezeigt. Der vorliegende Beitrag erläutert den Einfluss der physiologischen Veränderungen während der Austreibungsphase auf die Augenerkrankungen. Allein aufgrund vorbestehender Augenerkrankungen, unter Berücksichtigung regelmäßiger Kontrollen (einmal je Trimenon), besteht keine Indikation zu einer (vaginal-)operativen Entbindung.

Anselm G. M. Jünemann1, Robert Rejdak2,
Bettina Hohberger3
1 Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsmedizin Rostock,
Universität Rostock
2 Klinik für Augenheilkunde, Medizinische Universität Lublin, Polen
3 Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Erlangen,
Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen-Nürnberg
Reviewer: Thomas Hammer, Halle (Saale),
und Sven Seeger, Halle (Saale)

Jünemann A. Geburtsmodus ... Gynakol Geburtsmed Gynakol Endokrinol 2016; 12(3): 234–245 publiziert 30.11.2016 www.akademos.de/gyn ©akademos Wissenschaftsverlag 2016 ISSN 1614-8533