Abstract
Konservative Therapie der Harninkontinenz Conservative treatment of urinary incontinence Die konservative Therapie der Harninkontinenz in der Praxis
kann anhand des Leitsymptoms erfolgen und erfordert
keinen großen diagnostischen Aufwand. Als Basistherapie
sollten eine Änderung der Trink- und Lebensgewohnheiten
sowie eine zumeist topische Estrogenisierung – sofern
beides erforderlich – neben einer Physiotherapie erfolgen.
An gezielten Maßnahmen stehen bei der Belastungsinkontinenz
Duloxetin und die Pessartherapie zur Verfügung,
bei der »überaktiven Blase« (OAB) eine Reihe von Anticholinergika
und ein b-Mimetikum (Mirabegron). Eine urodynamische
Untersuchung ist erst bei Versagen der konservativen
Therapie oder bei unklaren Fällen angezeigt.
Mit diesen Maßnahmen sollte bereits bei den ersten Symptomen
begonnen werden. Optimal wäre die Diagnostik
des Beckenbodens vor/in der ersten Schwangerschaft im
Rahmen des Beckenbodenchecks. Rainer Lange Beckenbodenzentrum Rheinhessen, Alzey/Worms Reviewer: Johanna Höink, Hamburg, und Pauline Wimberger, Dresden
Lange R. Konservative ... Gynakol Geburtsmed Gynakol Endokrinol 2017; 13(1): 70–80 publiziert 31.03.2017 www.akademos.de/gyn ©akademos Wissenschaftsverlag 2017 ISSN 1614-8533
|