Abstract
Beratung von Ratsuchenden mit familiärer Brust- oder Eierstockkrebsbelastung Hereditary breast and ovarian cancer – aspects of counseling 5–15 % der Mamma- und Ovarialkarzinome entstehen
aufgrund angeborener genetischer Mutationen. Das
Wissen um Risikogene, epigenetische Faktoren und
Tumorgenese hat zuletzt rasant zugenommen. Diese
Erkenntnisse haben zunehmend klinische Bedeutung.
Der Wissenszuwachs, seine größere Laienverfügbarkeit
und die potenziell tiefgreifenden Konsequenzen von
genetischen Informationen erhöhen den Beratungsbedarf.
In den 17 Zentren des Deutschen Konsortiums Familiärer
Brust- und Eierstockkrebs werden Ratsuchende und
Patientinnen individuell und umfassend beraten sowie
genetische Tests durchgeführt. Beratungsziel ist es,
den Betroffenen präferenzsensitive Entscheidungen zu
ermöglichen und individuelle Wege zur Risikoreduktion
aufzuzeigen. Um heimatnah Erstberatungen und
genetische Testungen anbieten zu können, werden
gegenwärtig regionale Netzwerke von Kooperationspartnern
aufgebaut. Dieser transsektorale und
niederschwellige Ansatz soll den Zugang zu dieser
hochspezialisierten Beratungsform weiter verbessern. Dorothee Speiser Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum, Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs Berlin, Charité – Universitätsmedizin Berlin Reviewer: Björn Lisboa, Duisburg, und Alma-Verena Rausch, Hamburg
Speiser D. Beratung ... Gynakol Geburtsmed Gynakol Endokrinol 2017; 13(2): 170–186 publiziert 31.07.2017 www.akademos.de/gyn ©akademos Wissenschaftsverlag 2017 ISSN 1614-8533
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