Abstract
Gastrointestinale Gesundheit in der frauenärztlichen Praxis Gastrointestinal health in gynecological practice Die Durchführung der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung
sowie die Aufklärung über geeignete Maßnahmen
zur Karzinomprävention anderer Karzinomentitäten
für Patientinnen ab einem gewissen Alter und in bestimmten
Risikokonstellationen stellt in der gynäkologischen
Praxis einen besonderen Schwerpunkt dar und weist eine
sehr enge Beziehung zur Gastroenterologie auf. In der Vorsorge
gastrointestinaler Karzinome steht die Prävention
des kolorektalen Karzinoms seit mehreren Jahren berechtigterweise
im Mittelpunkt. Hier ist die Screening-Koloskopie
unumstrittener Goldstandard, da sie allen anderen
Screeningverfahren hinsichtlich Sensitivität und Spezifität
überlegen ist und zudem die Möglichkeit der endoskopischen
Therapie/Resektion von Polypen als Krebsvorstufen
ermöglicht. Besondere Beachtung muss zukünftig dem
sogenannten familiären Kolonkarzinom geschenkt werden,
da hier die Einleitung von Präventionsmaßnahmen
schon im jüngeren Lebensalter beginnen muss. Aber nicht
nur für das kolorektale Karzinom gibt es sinnvolle Screeningmaßnahmen,
sondern, zumindest bei bestimmten
Risikokonstellationen, auch für andere gastrointestinale
Tumoren, wie z. B. das Adenokarzinom (Barrett-Karzinom)
des distalen Ösophagus oder neuerdings auch für zumindest
besondere Formen des Pankreaskarzinoms. Siegbert Faiss Gastroenterologie & Interventionelle Endoskopie, Asklepios Klinik Barmbek, Hamburg Reviewer: Jörn Reckel, Ahrensburg, und Stefan Skonietzki, Berlin
Faiss S. Gastrointestinale ... Gynakol Geburtsmed Gynakol Endokrinol 2018; 14(1): 74–84 publiziert 31.3.2018 www.akademos.de/gyn ©akademos Wissenschaftsverlag 2018 ISSN 1614-8533
|